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Protestwanderung fordert Schließung des Rückkehrzentrums Fieberbrunn

23. Oktober 2020
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NGOs und Vertreter der Kirchen setzten sich bei einer „Protestwanderung“ für das Ende des Rückkehrzentrums Fieberbrunn ein.

Auf 1.300 Meter Seehöhe und zweieinhalb Stunden Fußmarsch vom nächsten Dorf Fieberbrunn entfernt, befindet sich das Asyl-Rückkehrzentrum Bürglkopf in Tirol. Im Moment werden dort über 80 Menschen isoliert und von der Zivilgesellschaft abgeschottet. Einige von ihnen warten auf die Rückreise in das Land, aus dem sie vor mehreren Monaten oder Jahren geflüchtet sind, andere sind noch im Asylverfahren.
Die Initiative #FairLassen ist heute gemeinsam mit Vertreter_innen der evangelischen und katholischen Kirchen zum Bundesquartier am Bürglkopf gewandert, um gegen die Isolation von Menschen zu protestieren, die nicht mehr in ihre Heimatländer zurück können! Denn: Eine menschenwürdige Unterbringung ist an diesem extrem abgeschiedenen Ort nicht möglich.

Für eine menschenwürdige Unterbringung

„Die Menschen, die hier untergebracht sind, sind geflüchtet. Aus guten Gründen. Die Isolation, der sie hier ausgesetzt sind, macht sie zusätzlich noch kaputt. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der Quartiere wie das hinter mir, der Vergangenheit angehören“, betont #FairLassen Sprecherin Judith Ranftler bei unserer Protestwanderung.
„Dieses Haus ist ein Haus der Abschottung. Hier werden Menschen an den Rand und in die Verzweiflung gedrängt“. Das sagt Pfarrer und Sprecher für Flüchtlingsfragen und Asyl des Erzbischofs von Salzburg, Alois Dürlinger bei unserer Protestwanderung zum Asyl-Rückkehrzentrum Bürglkopf.
„Es ist wie im Gefängnis, auch ohne Zaun“, erzählt Ibrahim. Er ist einer der Bewohner des Asyl-Rückkehrzentrums Bürglkopf. In seinem Heimatland Mali herrscht Bürgerkrieg. Seit 15 Jahren lebt er in Österreich, seit acht Monaten ist er am Bürglkopf untergebracht. Ibrahim braucht regelmäßig ärztliche Behandlung, der nächste Arzt ist in Fieberbrunn. Wegen seiner Schmerzen kann er nicht mit den anderen Fußball spielen. Sport ist die einzige Beschäftigung, der man dort oben nachgehen kann. Kurse oder etwas anderes gibt es nicht.

Gegen die Isolation von Schutzsuchenden

Eine menschenwürdige Unterbringung an diesem extrem abgeschiedenen Ort ist NICHT möglich. Die Initiative #FairLassen kämpft gegen die Isolation von Schutzsuchenden. Für uns ist klar: Das Asyl-Rückkehrzentrum am Bürglkopf muss geschlossen werden!